Sonntag, 23. Oktober 2016

2 Monate

2 Monate? Sind irgendwie nicht viel- aber irgendwie dann doch...
Wo ist die Zeit geblieben??? Habe ich wirklich nur noch 8 Monate?
Ich bin  jetzt seit 60 Tagen in Belgien und es fühlt sich so an, als wäre ich schon immer hier aber irgendwie fühlt es sich gleichzeitig so an, als wäre ich erst seit 3 Tagen hier... 
Das sind die Worte über die Wortlosigkeit die glaube ich nur Austauschschüler verstehen...

Müsste ich jetzt schon gehen, wäre ich zufrieden mit meiner Zeit hier?
Nein. Ich hab noch so viele Dinge, die ich machen möchte, möchte mehr mit Belgiern unternehmen, denn bis jetzt war das immer schwierig. Aber trotzdem waren das unglaubliche 2 Monate. Ich hab mich so viel weiterentwickelt, und worauf ich am meisten stolz bin, ich habe mich überwunden, in Situationen aus mir heraus zu kommen, denen ich in Deutschland nur aus dem Weg gegangen wäre. 
Alleine fremde Leute anrufen und das noch auf französisch, ja das hätte mir früher einige Probleme bereitet! Und irgendwo hin gehen, wo ich niemanden kennen, ganz alleine bin, um Gottes Willen, bloß nicht. Wem diese Gedanken bekannt vorkommen, ich sag euch, sagt euch bloß nicht sowas wie 'Ich trau mich ja noch nicht mal alleine in die Stadt, wie soll  denn in einem fremden Land bloß Freunde finden'

Wenn dich der Gedanke reizt, ins Ausland zu gehen, dann machs und steh dir nicht selbst im Weg. <3 
Ich hab genau das vor 2 Monaten gemacht und die Zeit war nicht immer einfach. Das größte, was ich hier glaube ich bisher gelernt habe, ist, alleine klarzukommen. Herauszufinden, wer ich bin, wenn ich nicht mit Freunden oder Familie zusammen bin. Damit klarzukommen, keine beste Freundin an meiner Seite zu haben und meinen Weg alleine zu gehen. 
Es gab auch viele Momente, in denen ich mich einsam gefühlt habe und fühle, und ich will damit nicht sagen, dass ich unglücklich bin, ich liebe meine Gastfamilie und hab auch in der Schule echt gut Anschluss gefunden, aber trotzdem ist das so ein Gefühl, dass die Hälfte des Herzens in Deutschland geblieben ist. Meine Familie und Freunde, die mir dauerhaft fehlen. Und da kann ich noch so eine geile Zeit hier haben, sie fehlen mir trotzdem. Das ist kein Heimweh, das ist ein konstantes Gefühl, wie ein Loch im Herz, und ich denke, das kann man nicht verstehen wenn man es noch nie erlebt hat. Aber nun zurück zu meinem eigentlichen Punkt. 
In diesen zwei Monaten habe ich so viele neue Dinge erlebt, kleine Abenteuer gehabt, mich weiterentwickelt, gewachsen. Habe aus Fehlern gelernt, an Dinge gedacht, mich durch schwierigere Zeiten gebracht, tief durchgeatmet, die Augen geschlossen und mich nicht vom Wind stören lassen, der meine Haare verwüstet, habe jede Hürde als Herausforderung genommen, die mir das Leben absichtlich stellt, damit ich daraus lerne und wachse. 

In einer Woche ist Term 1 vorbei, ich werde Herbstferien haben und danach mein erstes belgisches Zeugnis bekommen Das sehe ich mit einem lachenden und weinenden Auge. Aber davon werde ich später mehr berichten.

Ich bin unglaublich dankbar, meinen Traum zu  leben  und hier sein zu dürfen. Also DANKE an Mama, Papa, Oma, Präschabel, Elch und alle meine Verwandten und Freunde, die mich unterstützt haben. Das bedeutet mir viel! <3 
Ich mach jetzt Schluss, denn ich brauche einen Tee- mir ist arschkalt.
Au revoir! Tabea

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