Dienstag, 24. Januar 2017

Sentimentale Gedanken zur Halbzeit

Salut!
Jetzt  bin ich schon 5 Monate in Belgien und alles fühlt sich so unglaublich heimisch an. Ich kenne die Buszeiten auswendig, könnte im Schlaf zum Bahnhof laufen und weiß, welches Sandwich in der Schule am besten schmeckt. 5 Monate das bedeutet Halbzeit. Was?! Also, der Austauschschüler, der damit total klar kommt, wie die Zeit vergeht, und alles realisiert und so voll alles im Griff hat, shall not be trusted.
Ich werde heute die 153 Tage Grenze passieren. Ab jetzt sind die Tage, die mir noch übrig bleiben, weniger als die, die ich schon hier bin. Ich werde Belgien am 26. Juni 2017 verlassen.
Und ich hätte nie gedacht, dass einem ein einst fremder Ort und fremde Leute so ans Herz wachsen können.
Ich träume in letzter Zeit auffällig häufig vom Zurückkehren nach Deutschland. In manchen Träumen treffe ich irgendwelche berühmten Menschen am Bahnhof, in manchen hab ich jegliche Getränke vergessen und muss ohne Wasser nach Deutschland kommen, in manchen verpasse ich alle möglichen Züge und hab keinen Koffer, - der Punkt ist aber, ich bereite mich langsam mental darauf vor, diesen Ort zu verlassen. Auch, wenn es noch 5 Monate sind, der Tag des Abschiedes wird schneller kommen als mir Recht ist.
Ich kann mir nur wage vorstellen, wie es sich anfühlen wird, Belgien aus dem Zug langsam hinter mir verschwinden zu sehen, und ein paar Stunden später in meinem Bett in Deutschland zu liegen.
Es ist alles wie ein Film, ein Traum. Ich bin hier, und plötzlich bin ich auch schon woanders.
Und all die Menschen und Orte, mit denen ich hier eine tiefere Bindung aufgebaut habe, werden wieder aus meinem Leben gerissen.
Auf der einen Seite ist es aufregend, das ganze Reisen, immer an neuen Orten sein, neue Leute kennenlernen, sich neuen Abenteuern stellen.
Zu lernen, wann du dem Ozean lauschst und wann du selbst der Ozean bist.
Aber auf der anderen Seite ist es unglaublich schwierig, zu akzeptieren, dass nichts für immer anhält und dass man sich nur kaputt macht, wenn man an Erinnerungen oder Menschen krampfhaft festhält und den nächsten Schritt nicht wagen mag.
Aber das Leben ist eine einzige Treppe.
Bleibst du stehen, kommst du nicht weiter. Logischerweise.
Und nicht für alles und jeden ist Platz auf der nächsten Stufe. Manchmal musst du Leute zurücklassen, und dankbar sein, dass sie für eine Weile dein Leben verschönert haben.
Und das ist es dann.
Schöne Schmetterlinge, schönes Essen (SEHR WICHTIG!) und eine
schöne Kulisse auf dem Heimweg vom Volleyball. Und du drehst dich um und gehst weiter und es werden neue Leute kommen und diese neuen Leute wirst du wieder in dein Herz schließen.
Aber ich will bestimmte Leute nicht zurücklassen.
Was ich hier gefunden habe, ist eine zweite Familie. Eine kleine Schwester und einen zweiten kleinen Bruder. Freundschaft. Liebe. Glück und Trauer.
Ich hab' Angst vor dem schwarzen Loch, in das ich fallen werde, wenn ich all das plötzlich aufgeben muss.
Und ich weiß nicht, wer mir eine Leiter reichen wird, damit ich aus dem Loch wieder herausklettern kann.
Ich bin noch nicht bereit, dieses Jahr in Digitalform an meine Zimmerwand zu pinnen und weiterzugehen.
Das macht mich hier häufig mental ein bisschen sentimental. Aber es sind ja noch einige Monate, und die werden erstmal unvergesslich.
So jetzt ist es schon wieder nach Mitternacht...   Egal 😁
Gute Nacht! Bisous  Tabea

Montag, 9. Januar 2017

Von Schule und Weihnachtsferien



Hallo ihr Lieben!
Kennt ihr das, wenn ein Kind so viele Spielsachen hat, dass es so überfordert ist, dass es mit nichts was anfangen kann und letztendlich mit garkeinem der eigenen Sachen spielt? 
So geht's mir gerade. Ich hab so viele tolle Sachen erlebt, und ich würde am liebsten jedes kleinste Erlebnis mit einer heiteren Art beschreiben aber OMG ICH HABE GERADE AUSVERSEHEN MEINE 1LITER WASSERFLASCHE ÜBER MEINEN LAPTOP UMGEKIPPT KÖNNT IHR EUCH VORSTELLEN WAS FÜR EINEN HERZINFAKT ICH GERADE DURCHLEBT HABE! Nach dem schmerzhaften Tod meines ersten Laptops könnte ich noch einen Verlust nicht ertragen.. Gott segne Amerika alles funktioniert noch. Oh mein Gott. 
Wo waren wir? Ja, genau. Ich würde am liebsten die Erinnerungen aus meinem Kopf genauso lebhaft und real mit euch teilen, wie es nur geht, aber weil ich nunmal das beschäftigte Eichhörnchen bin habe ich euch nach fast 5 Monaten immer noch nichts über so viele Themen erzählt. Aber ich habe grade Zeit, also mach euch einen Tee, setzt euch aufs Sofa und macht euch gefasst auf einen Roman by me. 

Wo fangen wir denn mal an, ich blättere durch mein imaginäres Verzeichnis der guten Geschichten die ich alle später meinen Großenkeln am virtuellen Lagerfeuer erzählen werde. 
Anfangen werde ich mit der Schule. Ich bin eine AustauschSCHÜLERIN und somit spiele die Schule eine wichtige Rolle in meinem Auslandsjahr. 
In Belgien gibt es 3 verschiedene Arten von Schule: katholische Schulen, staatliche Schulen und private Schule. Diese sind allerdings nicht so verbreitet weil sie wirklich sehr teuer sind. 
Meine Schule ist eine staatliche Schule und ich habe den Eindruck, dass diese in der belgische Gesellschaft nicht so geschätzt werden. Wenn es möglich ist schickt man sein Kind auf eine katholische Schule, denn das Niveau soll dort angeblich höher sein. Außerdem ist in einer katholischen Schule der katholische Reliunterricht logischerweise verpflichtend. 

In Belgien gibt es 4 Bildungsstufen: Mit 2 1/2 beginnt der belgische Schüler mit der école maternelle. Diese dauert 3 Jahre und ist nicht verpflichtend. Mit 5 geht die école primaire los. Diese dauert 6 Jahre und ist für alle Schüler verpflichtend. Man geht also in 1 primaire, 2 primaire, 3 primaire, 4 primaire, 5 primaire und 6 primaire. Mit etwa 12 geht die Schulkarriere dann in der ebenfalls verpflichtenden école secondaire weiter. Aber man zählt die Schuljahre nicht wie in Deutschland weiter, sondern man fängt nochmal von vorne an. Also 1 secondaire, 2 secondaire, 3 secondaire, 4 secondaire, 5 secondaire, 6 secondaire. Ich bin in 5 secondaire, welche der 11. Klasse entspricht. Die 6 secondaire wird auch Rheto genannnt und ist Abschlussklasse. Allerdings haben die Belgier kein Abitur sondern nur die jährlichen Examen von denen ich schon berichtet habe.
Sonst ist das belgische Schuljahr in 4 Zeugnisse eingeteilt: 1 Periode, Weihnachtsexamen, 2 Periode, Sommerexamen. Neben den Examen schreiben wir noch viele "Interros" sowas wie unsere Tests. Allerdings schreiben wir die ganze Zeit "Interros" deshalb vermute ich, dass diese mehr so wie das am Stundenanfang-Abfragen-des-Stoffes-der-letzten-Stunden ist.  In Belgien gibt es auch keine Regelung wie viele Interros am Tag geschrieben werden dürfen. 

Ein weiterer wichtige Unterschied zum deutschen Schulsystem ist, dass man in Belgien Optionen wählt. Das heißt, wenn du Naturwissenschaften magst, dass du eine Option mit vielen Naturwissenschaftsstunden wählst, wenn du Sprachen magst eine mit Sprachen und so weiter. Es gibt auch eine Option für Matheunfähige und die habe ich natürlich gewählt! Eine gewisse Anzahl an Stunden sind allerdings für alle verpflichtend: 5 h Französisch, 2 h Ethik oder Reli, 2 h Geschichte und 1 h Geo. Der Rest, wie die Sprachen und so wählt man per Option. Meine Option hat 2 h Mathe; 1 h Bio,Chemie und Physik; 4 h Niederländisch, Englisch und Spanisch; 2 h Mythologie und 3 h Sport. 
Sowas wie Hauptfächer und andere Fächer abwählen kennen die Belgier auch nicht. Ich finde das ziemlich schade, denn so kann man seinen Stundenplan viel genauer und feiner nach seinen Fähigkeiten gestalten. 

Die Regeln in einer belgischen Schule sind auch viel strenger als die in Deutschland. So ist in meine Schule das Handy streng verboten. Wirst du einmal erwischt, ist das Handy 1 Tag weg, wirst du das zweite Mal erwischt ist es 1 Woche weg und beim dritten Mal bis zum Ende des Schuljahres. Das finde ich nicht so geil und deshalb lasse ich mein Handy lieber aus. 

Auch wird das Schulgebäude erst zu Beginn des Unterrichts betreten, dass heißt auf dem Pausenhof gibt es so Sammelorte für jedes Klassenzimmer und die Schüler warten dort bis der Lehrer sie abholt. Wenn der Unterricht anfängt wird der Schülereingang abgeschlossen, dass heißt wenn du zu spät kommst musst du beim Lehrereingang rein und du musst somit zwingend an einem Educateuer vorbei, der deine Verspätung in dein persönliches Klassenbuch einträgt. Educateuere sind Erzieher die an der Schule arbeiten und deren Lebensaufgabe darin besteht darauf zu achten das sich die Schüler an die Regeln halten. Außerdem machen sie so organisatorische Sachen wie die Anwesenheitslisten und so. Also sowas was in Deutschland die Klassenlehrer machen. 

Ein weiterer Punkt, den ich echt affig finde: in Belgien sind die Toiletten verschlossen und wenn du mal musst, musst du dir erst einen Schlüssel holen. Außerdem gibt es keine Seife, man könnte ja Unfug damit machen.  

In Belgien darf man die Schule in der Schulzeit nicht verlassen, dass heißt man muss in der Schulkantine essen. Jeder Jahrgang hat seine festgeschrieben Zeit. Sein Brot einfach auf dem Schulhof zu essen ist verboten. 



Außerdem hat jeder Schüler sein persönliches Klassenbuch, wo er nach jeder Stunde eintragen muss, was er gemacht hat. Es gibt außerdem viel Platz für das Eintragen von Fehlverhalten oder wie  schon erwähnt für Verspätungen. Neben dem persönlichen Klassenbuch gibt es noch so ein Heft wo wir alle Noten eintragen müssen und wenn ein Lehrer krank ist. Diese Einträge müssen wir von unserem Educateuer, unseren Eltern und dem Fachlehrer unterschreiben lassen. 





Ich glaube im Großen und Ganzen fasst dies die gröbsten Regeln einer belgischen Schule zusammen. Nun werde ich über die Art und Weise des Unterrichts der Lehrer berichten. In Belgien gibt es kaum Schulbücher. Die Schüler bekommen vom Lehrer vorgefertigte Arbeitsblätter und zwar extrem viele. Jeder Schüler hat so einen fetten Ringordner mit Unterteilungen und glaubt mir, nach 3 Monaten ist der schon pralle voll.

Einen belgischen Unterricht kann man sich so vorstellen: Der Lehrer spricht und die Schüler füllen seine Arbeitsblätter aus. Mitarbeit und kritisches Denken werden hier nicht so gefördert. Somit ist der Unterricht nicht sehr lebhaft. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie meine Spanischlehrerin aber im Großen und Ganzen sind dies die Erfahrungen die ich mit dem belgischen Schulsystem gemacht habe. 

Aber grade habe ich Ferien und werde deshalb nicht weiter an die Schule denken und euch lieber über meine letzte Ferienwoche berichte. 

Am Montag habe ich die Abwesenheit meine kleinen Gastgeschwister genutzt um einmal richtig lange zu schlafen. Dieses Plan ist auch aufgegangen und ich bin irgendwie gegen 12 aus dem Bett gekrochen. Don't judge me. Please.  Den Rest des Tages habe ich dann damit verbracht Pll zugucken und omg Leute diese Serie ist schrecklich. Ich kann einfach nicht aufhören. Es ist mittlerweile schon so schlimm, dass ich mir Folgen runterladen und sie beim Fahrrad fahren gucken. Help. Okay diese kurze Offtopicbericht wird euch nicht interessieren aber am Ende ist dieser Blog ja über mein Leben und Pll ist grade mein Leben.Ich merke, ich bin schon wieder vom Thema abgekommen. Jedenfalls war ich montags abends noch beim Volleyballtraining, natürlich mit Brille- ich habe ja keine Kontaktlinsen. 4 Monate ist es schon gut gegangen. 4 Monate ist nichts passiert. Und dann kam dieser Montag. Ein Ball kam angeflogen und hat mich mit ins Gesicht getroffen. Und meine Brille flog. Und dann ging ich ab. Wie eine Mutter nach ihrem Kind springe ich ihr hinterher, ununterbrochen lautstark fluchend, fast schon teuflisch lachend wie vom Teufel besessen, denn ganz ernsthaft Leute, es war klar es musste irgendwann passieren und dann kam dieser Montag. 
Nach allem, was passiert ist. Nach allen Malen die ich mich irgendwo verlaufen habe, nach all den verpassten Bussen und Zügen, nach all den fiesen Lehrern  und dem Vogel..ausgeschiedenen… (mal im Ernst, was ist ein höflicheres Wort für Vogelscheiße?!), nach alledem war das wirklich die Kirsche oben drauf. 
Und da stand ich nun, ratlos, und schweigend auf den Kadaver meiner geliebten Brille starrend.... Welch ein trauriger Montag. Gott sei dank habe ich auf meine Mama gehört und bin mit 2 Brillen nach Belgien gereist (Wenn du das liest: Danke Mama!). Also Tipp an alle zukünftigen Austauschschüler die eine Brille tragen: Nehmt eine zweite mit! 



Dienstag habe ich mich mit Simone getroffen. Sie ist auch eine Austauschschülerin aus Deutschland in Belgien. Wir sind zusammen nach Gent gefahren und sind zusammen in den Ikea gegangen und habe Autorennen in der Lagerhalle gespielt. Alle Mitarbeiter haben sich über uns amüsiert und wir haben kein Ladenverbot bekommen. Es war ein wirklich schöner Vormittag. Nachmittags haben wir Pizza gegessen und haben uns ein bisschen den Winterschlussverkauf angeguckt. 
Abends war ich dann noch mit meinen Gasteltern im Kino und wir haben uns Passenger angeguckt. An alle die Lust auf Kino haben, der Film ist echt gut! 


Mittwoch haben wir meine Brille gerettet. Ich bin wieder vollständig. Dieser besagte Montag wird nicht als Todestag meiner Brille in mein Leben eingehen. Nachmittags hab ich mich mit Pll beschäftigt. 


Donnerstag hab ich mich mit Laurie getroffen. Wir haben viel geredet und Fotos gemacht. Außerdem haben wir einen Film geguckt. Laurie ist ein Mädchen aus meiner Klasse und wir verstehen uns sehr gut. Ich bin sehr froh, dass ich bereits an meinem ersten Schultag an die richtigen Leute geraten bin. Mit Laurie und 2 weiteren Mädchen aus meiner Stufe esse ich auch immer Mittag zusammen.


Freitag bin ich mit Nico aus Paraguay ans Meer gefahren und hab mir spontan einen leere Pappkarton gekauft. Ich hab meine Lebensaufgabe
gefunden. Jetzt denkt ihr auch, ich hab alle meine Tassen verloren in Belgien. Nene, das is' für mein Paket nach Deutschland ;) so verrückt bin ich nicht. Noch nicht. 
Aber ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass man sich mit einem Pappkarton unter'm Arm so viel erfüllter fühlt, ganz unabhängig ob der leer ist oder nicht. Also falls ihr euch mal wertlos oder unwichtig fühlt, kauft euch einen Pappkarton und spaziert mit ihm durch die Stadt, you know, casually. Ich mach' gerade echt keine Witze, dieser Karton hat meinem Tag so viel mehr Bedeutung gegeben, und ich weiß gar nicht wirklich, warum überhaupt. 
Vielleicht ist der Trick im Leben, selbst wenn du dich ungebraucht fühlst und keine Aufgabe hast, tu so als hättest du eine. Und trag leere Pappkartons durch die Gegend.  
Neben diesem wichtigen Einkauf waren wir Schlittschuh laufen und JA ich habe mir 1000 blaue Flecken geholt und es war trotzdem super lustig. Natürlich haben wir auch Waffeln und Fritten gegessen. Irgendwie ist das schon zu einem richtigen Ritual geworden bei einem Austauschschüler treffen. Auf der Rückfahrt haben wir noch nette Brasilianer und Spanier im Zug getroffen und haben mit ihren gesprochen- natürlich auf Spanisch. Es ist wirklich seltsam viel schnell man Spanisch lernen kann!


Am Strand haben wir einen Donald Trump Doppelgänger getroffen.






Da meine Gastfamilie noch nicht alle meine Lebensrituale kennt, gab es abends nochmal Fritten. Naja sie waren lecker und das ist die Hauptsache. Anschließend haben wir mit den Großeltern Heilige Drei Könige gefeiert. In Belgien ist Tradition, dass man einen Kuchen isst wo eine Figur versteckt ist. Derjenige der die Figur in seinem Kuchenstück  hat ist für ein Tag der König. Mein kleiner Gastbruder hat gewonnen. Gott sei Dank wird der Preis nicht so ernst genommen, sonst wären wir alle pokemonisiert. 
Ach, meine Lieben, mir geht's herrlich, ich wünschte, ich könnte Kuchenstücke dieser Herrlichkeit durch's Internet an euch verschenken. 

Unsere Galette de Roi


Sooo, das war eine sehr detaillierte Beschreibung meiner Ferien. Für alle, die immer noch dabei sind, geil! Ihr seid die wahren Leser. Geht raus und kauft euch den Keks, den ihr verdient.
Montag geht die Schule wieder los und ich freue mich schon drauf! 
In diesem Sinne Gute Nacht! Tabea 

Sonntag, 1. Januar 2017

2016

Ich kann mich noch genau an meinen ersten Gedanken erinnern, als die Uhr Mitternacht schlug am 01.01.2016. "Das ist das Jahr in dem ich für einen Monat nach New York fliege und für 10 Monate nach Belgien. Das ist mein Jahr."
Und nun ist mein Jahr Vergangenheit. Leben rinnst durch die Hände wie Sand. Und alles was übrig bleibt, sind tausende Fotos, Flyer von Events, kleine Notizen, Kassenzettel und Postkarten. Um verzweifelt versuchen das unmögliche zu verhindern. Aber die Uhren werden weiter ticken. Die Sohle unserer frisch gekauften Schuhe wird zerblättern, wie die der Schuhe davor, und der davor. Unsere Haare kriegen wieder Spliss (Hallo Johannes!) und wir schlagen ein Blatt nach dem anderen um im Kalender. Verloren in Gedanken und im Fluss des Lebens.
Ich habe sehr lange von 2016 geträumt und so viele Hoffnungen in dieses Jahr gesteckt. Und nein ich wurde nicht enttäuscht- ich hatte ein wundervolles Jahr. Ich habe interessante Orte besucht. Wer hätte gedacht, dass ich vor 7 Monaten auf der Brooklynbridge stand? Ich habe auch viele tollen Menschen kennengelernt, die mich formen, bewegen und mir ganz neue Sichtweisen auf das Leben geöffnet haben. Und wertvolle Erfahrungen habe ich gesammelt, sowohl gute als auch schlechte. Und neue Freundschaften habe ich geschlossen. Ich kann jetzt mit stolz sagen, dass ich Freunde auf allen Kontinenten dieser Erde habe!  Aber am wichtigsten habe ich Freundschaft mit mir selbst geschlossen.

Im Großen und Ganzen, 2016 war one hell of a rollercoaster  und ich kann mit Stolz sagen, dass ich auf dieses Jahr als stärkere Person zurückblicken kann und dankbar bin für die Fehler, die ich gemacht habe. Denn jeder macht Fehler, und ja, es gibt manchmal scheiß Zeiten, und manchmal ist "manchmal" eher wie "endlos", aber hey, man muss eben durch den Regen laufen um Trockenheit wertzuschätzen.
2016 das spannendes, lehrreichste Jahr meines Lebens ist vorbei. Aber hey tough. Alles hat ein Ende. (wer jetzt innerlich "nur die Wurst hat zwei" gesummt hat, don't. Just stop it. No.)

Ich habe noch etwa mehr als die Hälfte meines Austauschjahres und ich werde versuchen am best Möglichsten davon zu profitieren!
Ich hoffe euch geht es gut ! Tabea